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Geschichte

 

Vom berühmten französischen Schriftsteller Victor Hugo stammt das wunderbare Zitat: «Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.» Wahrscheinlich hatten auch die Gründer der Oltner Big Band dieses Bedürfnis, sich musikalisch ausdrücken zu wollen, als sie die Band gegründet haben.

Blicken wir doch auf diese Gründungsphase zurück. Gegründet wurde die Big Band 1985 also vor 35 Jahren. Am Anfang stand nicht ein inspirier􀀃n­des Konzert, sondern ein Unfall. Die drei Oltner Musiker Helmut Penz, Heinz Witschi und Dino Ghiringelli spielten damals in Baden in der BBC Big Band. Als sie zu dritt an einem Winterabend mit dem Auto anreisen woll­ten, schneite es heftig. Es kam wie es kommen musste, das Auto hatte unterwegs einen Verkehrsunfall, so dass die drei Oltner mit rund einer Stunde Verspätung eintrafen. In Baden kam es dann zum Eklat. Anstatt Mitgefühl erwartete sie ein Gefluche der übrigen Musiker, weil diese mit dem Probebeginn warten mussten. Die drei Oltner fühlten sich ungerecht behandelt, gaben den Austritt und gründeten - welch glückliche Fügung - die Big Band Olten. Jeder Unfall hat auch etwas Positives.

Schnell ging es dann aufwärts. Im Nu hatte man 20 Mitstreiter mit teil­weise klingenden Namen wie z.B. Umberto Arlati gefunden, die bereit wa­ren mitzumusizieren. Umberto Arlati war es auch, der zu Beginn als Diri­gent und musikalischer Leiter fungierte.

Gute Amateurmusiker zu finden, gelang in den Folgejahren eigentlich fast immer. Dazu beigetragen hat sicherlich, der lockere, aber trotzdem leis­tungsorientierte Umgang innerhalb der Band. Etliche regionale oder gar nationale Grössen wie Fabian Capaldi spielten in der Big Band.

Herbert von Karajan hat einmal gesagt: «Orchester haben keinen eigenen Klang; den macht der Dirigent.» Daher sei mir ein kurzes Wort zu den Bandleadern erlaubt. Im Jahr 2005 übernahm Christoph Spiegel das Ru­der. Es gelang ihm die Band gerade im Bereich des Swing sichtlich weiter zu entwickeln. 2011 kam dann der Wechsel zu Stephan Fröhlicher, ein Pro­fimusiker, den man schon als Schüler und Student in der Big Band kannte. Mit ihm machte die Big Band noch einmal einen beträchtlichen Schritt nach vorne. Das Repertoire entwickelte sich etwas weg von den bekannten Swing Klassikern hin zu komplexen, aber durchaus eingängigen Latin- und Funkmelodien. Damit waren die Musiker der Big Band natürlich gefordert. Denn abgese­hen von Stephan Fröhlicher und vielleicht auch noch vom Schlagzeuger Ernesto Gloor sind heute alles Amateurmusiker, die noch einen anderen Beruf haben. Auch sie mussten zur Kenntnis nehmen, dass dieses hohe Niveau ohne fast tägliches Üben kaum gehalten werden kann.